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Kleiner Knigge für 5./6. Klassen

Schulweg-Knigge Projekt an der Martin-Wiesend-Schule mit insgesamt 59 Schülerinnen und Schülern aller 5. und 6. Klassen  von Januar bis März 2012 -  gefördert durch den Elternbeirat der Schule

  • Klassenleitungen: Frau Ehrlich und Frau Schröter, Herr Stretz, Herr Witz und Herr Hübner
  • Referentin: Dipl. Päd. Sonnhild Schmidt

Es fanden pro Klasse 2 Termine zu je 90 Minuten statt Der Projekt-Titel war "Mein Schulweg - Ich und andere Menschen unterwegs - Gutes Benehmen im Bus und im Laden". Habt ihr schon einmal auf dem Schulweg Situationen erlebt, in denen ihr mit Erwachsenen Ärger bekommen habt, sie euch geschimpft haben oder sich über euer Verhalten im Bus oder in einem Laden beim ZOB beschwert haben?

Diese Fragestellung war Ausgangspunkt des zweiteiligen Verhaltenstrainings, in dem zunächst die Sensibilisierung für Wünsche, Bedürfnisse oder Erwartungen älterer Menschen im Bus oder in einem Geschäft im Vordergrund stand.  Der zweite Schwerpunkt der szenischen Übungen im Rollenspiel lag im Umgang mit Verkäufern bei Fragen zu bestimmten Artikeln oder beim Anstehen oder Reklamieren an der Kasse.

Im Gruppengespräch wurde erst gesammelt, worüber sich ältere Menschen im Bus oder an der Haltestelle freuen und mit welchen Verhalten Jugendlichen ihnen helfen können, um z. B. Stürze im Bus zu vermeiden. Anschließend haben wir im "Blauen Saal" (dort fand das Training statt) einen Linienbus auf die Bühne des Rollenspiels "gezaubert" und eine alltägliche Szene gespielt:  Mit viel Spaß schlüpften die Mädchen und Jungs - mit Hüten und Stockschirm als Requisiten - in die Rolle von älteren Damen und Herren und versuchten, im mit Schülern voll besetzten Bus einen Sitzplatz (angeboten) zu bekommen. Auch die Busfahrerrolle war natürlich sehr begehrt.

In der Auswertung haben die mitspielenden Schülerinnen und Schüler formuliert, wie sie sich als alte Menschen gefühlt haben und wie es für sie war, einen Platz angeboten zu bekommen bzw. auch diesen verweigert zu bekommen. Jeder in der Bus-Schüler-Rolle sollte sich vor Beginn der Szene frei überlegen, ob er höflich sein will oder nicht. Auch diese Entscheidung und ob sie dabei im Spielverlauf geblieben sind, wurde danach besprochen. Auch wenn es "nur" gespielt war und nur Hüte und der Schirm die alten Menschen erkennen ließ, haben die Fünft- und SechstklässlerInnen in den Rollen doch erlebt und gespürt, wie wackelig man so gebrechlich geht (sie haben das toll gespielt) und wie gut es tut, wenn man gleich nach der Tür einen Sitzplatz bekommt. Die Erklärung, dass Stürze für alte Menschen die Gefahr von Knochenbrüchen mit evtl. Folgen langer Klinikaufenthalte oder sogar Umzug in ein Pflegeheim, haben die Schüler nach dem Rollentausch sehr aufmerksam verstanden. Wenn es eng ist, ist es oft schwer, von hinten zur Türe zu gelangen, wenn man aussteigen will. Hier wurde in Miniszenen gezeigt, wie sich ein wortloses Anrempeln anfühlt - welche Gefühle es auslöst - und wie laut man sprechen muss, um höflich um Durchlassen zu bitten.

Kein leichtes Unterfangen - sind die Busse doch voll und jeder Schüler hat mindestens seine Büchertasche / Rucksack dabei. Eine Schülerin hatte auf die Frage, wie sie den Ärger im vollen Bus umgehen könnte, die Idee, einen Bus später zu nehmen oder mittags zu laufen. Vielleicht keine schlechte Idee, wenn sonst nichts dagegen spricht. Viele Bamberger Schüler steigen am ZOB um und gehen dann manchmal zum Hohner oder Müller. Deshalb war das Verhalten in Kaufhäusern auch ein Teil des Schulweg-Knigge. Hierzu haben die SchülerInnen erst erzählt, was beim Einkaufen alles schief gehen kann, bzw. mit welchem Verhalten sie im Kaufhaus für Beschwerden sorgen können. Beispiele waren z. B. das Herausfallen einer Flasche oder "man drängelt sich an der Kasse vor".

Sie haben dann geübt, einen Verkäufer im weißen Kittel höflich nach einem bestimmten Artikel zu fragen - beide Rollen haben Schüler gespielt. Der Verkäufer war beschäftigt - die Fragenden mussten erst abwarten, bis sie Blickkontakt zum Verkäufer hatten um dann - nach Entschuldigung - klar nach der Ware zu fragen. Wenn der Verkäufer nett war, hat er sogar den Weg zum Regal gezeigt.

Fürs Anstehen an der Kasse - auch wieder eine Situation, in der es eng zugehen kann - wurde den SchülerInnen unser Raumbedarf als Menschen erklärt - und dass zu viel Nähe von Fremden als unangenehm erlebt wird. Wir haben kleine Tricks erarbeitet, wie man in der Schlange etwas aus der Reihe "tanzen" kann, um sich mehr Abstand zu Vorder - oder Hintermann zu verschaffen. Die Schülerinnen und Schüler haben sich lebhaft an der Erarbeitung der Inhalte beteiligt und waren bei allen Inszenierungen voller Begeisterung dabei. Dem Elternbeirat, der Schulleitung und den Klasssenleitungen sei an dieser Stelle herzlich für die Ermöglichung dieses Projektes, die freundliche Unterstützung und sehr gute Zusammenarbeit gedankt.

Ich hoffe, dass es ein kleiner Beitrag sein konnte, um den Schülerinnen und Schülern einen konfliktfreieren Schulweg - mit vielen schönen Erlebnissen auch mit älteren Menschen zu ermöglichen. Die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern der Klassen 5a, 5b, 5c und 6a und 6b hat mir sehr viel Freude bereitet!

22. März 2012, Dipl. Päd. Sonnhild Schmidt

 

Homepage und E-mail-Adresse der Referentin

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